Es gab eine Zeit, in der ich bei meinen Touren nach Paris Hotels in der Nähe vom Gare de l’Est bevorzugte. Ich konnte so, schnell vom Zug zu Fuß ins Hotel kommen, am letzten Tag, kurz vor der Abfahrt mein Gepäck schnappen und wieder in den Zug zur Rückfahrt einsteigen.

So viel zu den Vorteilen.
Aber mit dieser Bequemlichkeit erkaufte ich mir auch einen Mangel an Komfort. Bahnhofshotels sind ja in vielen Städten verrufen – so ist es auch in Paris.

Das Grand Hotel des Voyageurs genau gegenüber vom Gare de l’Est gelegen, ist inzwischen geschlossen, vermutlich zur Renovierung. Deshalb erlaube ich mir hier auch Details aus früheren Zeiten zu erzählen.

Äußerlich wirkt das Gebäude recht imposant. Aber wie so oft liegt das Spannende hinter der Fassade.

Die Zimmer sind sehr unterschiedlich:
Vorne für Pariser Verhältnisse recht große Räume, zum Teil mit drei Betten ausgestattet. Der Blick auf den Bahnhofsvorplatz ist toll, vor allem in der Nacht. Leider dringt der Lärm des Straßenverkehrs, vor allem der vielen Busse, durch die klapprigen Fenster. Jeder kennt den Chanson: „Il est 5 heure et Paris selève“ Genau so ist es. Die Busse starten ganz früh die brummenden Dieselmotoren vor dem Haus und die Fenster klirren.

Ganz anders die kleinen Zimmer zum Hof. Sie sind total eng und haben nur ein Fenster zum Innenhof. Über diesen ist ein Netz gespannt, um die Tauben abzuhalten.
Leider vergeblich, denn die Tauben kennen die löchrigen Stellen und schlüpfen durch, wie es ihnen beliebt. Der Innenhof ist eng und ruhig, falls sich nicht Leute bis spät in die Nacht bei offenem Fenster lautstark unterhalten,